Klimaschutzmanagement
Nach zwei Jahren intensiver Auseinandersetzung mit dem eigenen ökologischen Fußabdruck hat der Caritasverband im Tauberkreis e.V. sein Klimaschutzkonzept veröffentlicht und sich zum Ziel der Treibhausgasneutralität bis spätestens 2040 bekannt. Für den katholischen Wohlfahrtsverband, der mit über 550 Mitarbeitenden der größte Anbieter sozialer Dienstleistungen im Main-Tauber-Kreis ist, ist die "Bewahrung der Schöpfung" wichtiger Grundauftrag. "Den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen, ist wahrscheinlich die größte Zukunftsherausforderung unserer Generation. Als Caritasverband wollen wir unsere Anstrengungen hierzu verstärken und uns konkrete Umweltschutzziele setzen," so Michael Müller, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes.
Dabei setzt sich die Caritas politisch für einen sozial-ökologischen Wandel ein, der auch berücksichtigt, dass gerade Menschen mit geringen Einkommen, in der Regel einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck haben, aber am meisten von den negativen Folgen der Klimakrise betroffen sind. Besonders augenscheinlich wird dies in den Ländern des globalen Südens, wo Dürren, Extremwetterlagen und Trinkwassermangel bereits heute gravierende Auswirkungen zeigen.
Mit einer Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz war es dem Verband möglich, eine Stabstelle Nachhaltigkeit als Klimaschutzmanager einzurichten, deren erste Aufgabe die Erstellung einer Treibhausgasbilanz des Verbandes war. Klimaschutzmanager Ulrich Schlör dazu: "Bei der Bilanzierung der verbandlichen Emissionen wurde deutlich, dass die beiden Bereiche, die hier die größte Relevanz besitzen die Immobilien sowie die Mobilität sind. Hier wollen wir künftig den Hebel ansetzen."
Eine wichtige Erkenntnis ist, dass der Verband seit 2020 bereits eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen hat, die wesentlichen Einfluss auf die Treibhausgas-Emissionen haben. So führten die Neubauten mehrerer Immobilien sowie die teilweise Umstellung des Fuhrparks auf Elektromobilität dazu, dass bereits zwischen 2020 und 2023 die gesamtverbandlichen Emissionen um knapp 22% abgesenkt werden konnten. Beispielhaft werden so jährlich allein für die Beheizung der rund 20 verbandlich genutzten Immobilien rund 225 Tonnen weniger CO2 emittiert.
In den nächsten Jahren sollen nun weitere Maßnahmen folgen, um möglichst bereits 2035 die Treibhausgasneutralität zu erreichen. Da hierfür allerdings weiterhin große wirtschaftliche Anstrengungen erforderlich sind, die im gemeinnützigen Bereich aufgrund der hier in aller Regel geringen Umsatzrenditen nicht vollständig aus eigener Kraft zu erwirtschaften sind, ist der Caritasverband dabei auch auf die Bereitstellung öffentlicher Fördermittel angewiesen. "Je nachdem wie sich die Politik hier verhält, werden wir bereits 2035, spätestens aber 2040 die Treibhausgasneutralität erreichen", so Michael Müller.
Wichtige Maßnahmen, die im Verband unter anderem auch in einer eigens dafür geschaffenen Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit diskutiert wurden und die in den nächsten Jahren schrittweise in die Umsetzung kommen sind beispielsweise die energetische Sanierung der Bestandsgebäude, die weitere Inbetriebnahme von Photovoltaik-Anlagen, der Ausbau des elektrifizierten Fuhrparks inklusive der dafür notwendigen Ladeinfrastruktur sowie die vollständige Umstellung auf papierlose Verwaltung.
Projekttitel: "KSI: Erstellung eines Integrierten Klimaschutzkonzeptes mit Klimaschutzmanagement für den Caritasverband im Tauberkreis e.V. - Erstvorhaben"
Förderkennzeichen: 67K22512
Laufzeit: 01.02.2023 bis 31.01.2025
www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie